Regine Nahrwold am 1. April 2009
Ausstellung Stanimir Kochnitcharov: „Nur das Nötige“. Malerei
„Nur das Nötige“. Stanimir Kochnitcharov – Malerei
Ausstellung vom 7. Mai – 12. Juni 2009
Galerie Riddagshausen im Diakonischen Werk,
Klostergang 66, 38104 Braunschweig
Geöffnet: Mo-Do 9-16, Fr 9-13, So 12-16 Uhr
Eröffnung am Mittwoch, 6. Mai, 19.00 Uhr
o.T., Öl auf Leinwand, 150 x 135 cm, 2006
Weitere Fotos zum Download für die Presse:
o.T., Öl auf Leinwand, 140 x 120 cm, 2007
o.T., Öl auf Leinwand, 126 x 70 cm, 2008
Das Bild zum Sofa, Öl auf Leinwand, 70 x 63 cm, 2008
Eine Biographie des Malers und eine Liste seiner bisherigen Ausstellungen finden Sie auf der Homepage des Künstlers, weitere Abbildungen auf der Seite Kunstpreis der SparDa Bank Hannover Stiftung.
Im Sommer dieses Jahres kehrt Stanimir Kochnitcharov nach Bulgarien, nach Sofia, zurück – 20 Jahre nach der Wende, 10 Jahre, nachdem er in die BRD kam, um an der Fachhochschule Hannover bei Peter Tuma und Verena Vernunft das Studium der Malerei fortzusetzen, das er 1995 an der Nationalen Kunstakademie in Sofia begonnen hatte.
Über seine Kunst sagt der Maler selbst: „Meine Arbeit basiert auf dem Prozess des intuitiven Zusammenfügens verschiedener Bildkomponenten, die oft in Form inhaltlicher Zitate eingesetzt sind. Visionen und bildhafte Vorstellungen wachsen beim Malen zusammen. Ansätze und Ideen, die oft einen verschwommenen, gegensätzlichen Charakter haben, Dinge, die mich bewegen, füge ich zusammen und suche dazwischen nach einer Korrespondenz.“
Diese Zitate, die uns Betrachtern ihre gegenständliche Herkunft und ihre Bedeutung für den Maler nicht immer zu erkennen geben, sind z.B. Landschaften, eine traumartige Straßenansicht, ein Haus, Wurzelwerk oder die stark stilisierte Form einer Brunnenöffnung. Sie werden eingewoben in Collagen aus monochromen und malerisch vielschichtigen Farbflächen, von denen ein poetischer Klang ausgeht – poetisch wie die Namen dieser Bilder (wenn sie überhaupt einen haben): Ballsaison, Wurzel-Gedanke, Rodopi. Rodopi – das könnte eines dieser lautmalerischen Kunstworte aus Schwitters Ursonate sein, wie rakete rinzekete. Für den, der es nicht kennt, ist es erstmal reiner Klang, wie Musik. Faktisch ist es der Name eines bulgarischen Ortes, mit dem Stanimir Kochnitcharov sehr persönliche Erinnerungen verbindet. Sie ziehen ihn jetzt wieder in die Heimat zurück, besser gesagt: dorthin, wo er geboren und aufgewachsen ist, um zu erfahren, ob das wieder Heimat für ihn werden könnte, in einem anderen, höheren Sinne – vielleicht im Sinne jener Figuren aus den Filmen Andrej Tarkowskis, die immer irgendwie auf der Suche sind. Getrieben von einer unbestimmten, unerklärlichen Sehnsucht finden sie als Künstler alte Kirchen und verfallene Häuser, fliegen sie als Forscher zu Planeten, auf denen rätselhafte Dinge geschehen, oder dringen als Pioniere in eine geheimnisvolle terra incognita vor, die immer außen und innen zugleich ist.