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Regine Nahrwold am 2. November 2015:

Literaturnacht: Clemens J. Setz

„Ich sehe Sie kaum, die Erde könnte unbewohnt sein, wie es in Becketts ‚Krapps letztes Band‘ heißt.“ Ins Licht blinzelnd begrüßt Clemens Setz die Gäste der „Langen Nacht der Literatur“ am Samstag Abend, 31.10.2016, im Kleinen Haus des Staatstheaters Braunschweig. Gerade stand er noch, in einer weiten, grauen Kapuzenjacke, etwas scheu vorm Lesepult, doch jetzt ist das Publikum gewonnen. Aus seinem 1000 Seiten-Roman „Die Stunde zwischen Frau und Gitarre“ liest Setz einige herrlich schräge, aber auch melancholische „Schnipsel“. Die Protagonistin Natalie hat etliche abseitige Tics. So reibt sie gern ihre Haut und rollt die Hautflusen zu Kügelchen, die sie im Hohlraum einer Wäscheklammer aufbewahrt. („Stellen Sie sich das vor: Ganze Städte könnte man aus diesem Material bauen!“) Sie nimmt ihre Essgeräusche mit dem iPhone auf, streunt nachts umher und probiert an Männern Porno-Sätze aus. Sie macht sich Gedanken über die vermissten Tiere, die per Anschlag an den Bäumen gesucht werden, darunter ein sanftmütiger, zierlicher Hase – niemand anders als der Autor Clemens (sanftmütig) Setz (das kroatische Wort für Hase). Natalie drückt auch bei sich selbst und anderen gerne Mitesser aus – eine Sucht, der der Autor selbst verfallen war. „Ja, wir können schließlich nicht alles selber machen! Wir können uns auch nicht selbst die Ellenbogen lecken. Das war wahrscheinlich die Erfindung des Sozialismus: ‚Kommt, lasst uns einander die Ellenbogen lecken!’“

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Foto: Thomas Blume

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Regine Nahrwold am 31. Oktober 2015:

Chorkonzert in St. Martini in Braunschweig

Am Sonntag, den 15. November, um 17 Uhr singt der Chor an St. Martini das Mozart-Requiem und die Bach-Kantate „Ich hatte viel Bekümmernis“. Solisten: Danuta Dulska (Sopran), Esther Weigold (Alt), Johannes Strauß (Tenor) und Samuel Hasselhorn (Bass). Es spielen Mitglieder des Staatsorchesters Braunschweig, die Leitung hat Gabriele Carl-Liebold.

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Regine Nahrwold am 19. Oktober 2015:

Ausstellung „Im Gestrüpp“ von Susanne Hesch in Schöningen

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Bis zum 8. November 2015 zeigt Susanne Hesch Malerei, Zeichnung und Fotoarbeiten im Kunstförderverein Schöningen. Hier ein Auszug aus meiner Rede zur Eröffnung:

Gestrüpp kann man als Metapher ansehen für einen Zustand des In-etwas-Drinsteckens, von dem man noch nicht weiß, wann und wie man da wieder herauskommt und wohin das führen wird – ein Zwischenraum, ein Übergang wie auf dem Gemälde „durch“ von 2012: In Schwarz, Weiß, Grau ist die Ecke eines Innenraums angedeutet; auf der weißen Fläche wolkenartige Formen und davor ein filigranes, bewegtes Gitter. „Unterwegs“ heißen zwei Bilder, die jeweils eine weibliche Figur mit großer Tasche im Aufbruch aus einem Innenraum zeigen. In einem Fenster klingt hier jeweils an, was der Grund für diesen Aufbruch, die Flucht sein mag: in „burn“ sehen wir feurig-rote Farbe, in „shiver“ ein kühles Blau. Genauer kann man es gegenständlich nicht benennen, denn die Malerin legt sich da so genau nicht fest, sie wählt archaisch wirkende Figuren und Formen für ihre Bildwelt, die eher etwas ahnen lassen als es konkret zu verkörpern – auch dies ein Schwebezustand, eine Offenheit, die Spielraum für die Phantasie des Betrachters lässt. Die Reduktion hat Susanne Hesch in den letzten Jahren immer weiter vorangetrieben, bis an die Grenze zur Abstraktion, vor allem in der Serie der Köpfe, doch braucht sie für ihre künstlerische Arbeit noch immer den Bezug zur Realität. In „Herz ausschütten“ von 2011 hat sie die Redensart wörtlich genommen: Eine Frauengestalt in einer dunklen Höhle lässt ihr Herzblut in das Gefäß fließen, das ihre beiden Arme bilden; von da aus strömt es weiter in eine Art See. All dies ist in großen Flächen auf dem Malgrund ausgebreitet. Doch die Bilder von Susanne Hesch eröffnen immer auch Raum, realen wie Landschaften oder Interieurs, und imaginären, und das hat sehr viel mit ihrer Malerei, mit ihren speziellen Mischtechniken zu tun.

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Regine Nahrwold am 19. September 2015:

Ausstellung „Gegenüber“ von Manfred Fischer im Haus Rohde

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Auszug aus meiner Rede zur Eröffnung:

Manfred Fischer beschäftigt das Motiv des menschlichen Kopfes schon sehr lange, man kann sagen: Es ist sein Lebensthema geworden. Aber seine Köpfe sind von denen eines Raffel oder Tizian gut 500 Jahre getrennt und liegen diesseits des epochalen Einschnitts der Moderne, die Ende des 19. Jhs. mit dem Impressionismus einsetzte. Fischer begann 1974 das Studium der Malerei an der Hochschule für Bildende Künste Berlin bei Fred Thieler, der zu den bekanntesten Vertretern der deutschen Abstraktion gehört. Dennoch war er zunächst, ganz dem Zeitgeist der 1970er Jahre entsprechend, Realist, bevor er sich in den 1980ern wieder auf die Macht der Farbe besann. Und seine Köpfe – was heißt da schon „Motiv“? Es sind keine individuellen Gesichter, erst recht keine Portraits. Augen, Nase, Mund sind allenfalls zu erahnen unter den furiosen Pinselhieben, mit denen Fischer die Farbmaterie bearbeitet, bis sich der Gegenstand in reine Malerei aufzulösen beginnt. Oder ist es umgekehrt? Dass die Köpfe erst allmählich aus dem Pinselduktus heraustreten, nur eben nicht bis zur letzten Konkretion? Die Striche und Flecken, die den Kopf umspielen, formen ihn, zugleich aber verschleiern und vergittern sie ihn auch, machen ihn fremd und rätselhaft. Diese Köpfe sind „infiniti“, skizzenhaft Unvollendete, in deren Offenheit sich die Imagination des Betrachters einnisten kann wie in der Offenheit eines unscharfen Fotos.

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Regine Nahrwold am 1. September 2015:

Jahresausstellung des BBK Braunschweig im Raumlabor

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„Moleküle des Gedächtnissen“ von Anna-Maria Meyer, hinten Friedhelm Kranz

Fangen wir doch mal mit zwei Titeln an: „Wer die Natur beherrschen will, muss ihr gehorchen“ . So hat Ingeborg Hollmeyer ihre Graphitzeichnung genannt, die akribische Studien von Federn, trockenen Blättern, Früchten, Schneckenhäusern usw. auf einem großen Blatt vereint. Beides, Titel und Bild, sind späte Nachfahren Dürers und seines Diktums „Die Kunst ist in der Natur, und wer sie heraus kann reißen (= zeichnen), der hat sie“. Gänzlich anderer Ansicht dürfte da Knut Balandis sein: „Da, wo der Kleingärtner seine Mistforke schwingt, stirbt ein Unbefugter“ heißt seine Bleistiftzeichnung, in deren zartem Liniengespinst und sanften Grautönen nur hier und da etwas Gegenständliches auftaucht.

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Figurengruppe von Jürgen Neumann, hinten Jürgen Brohm

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Regine Nahrwold am 23. August 2015:

Ausstellung im Werkschauraum, Ernst Amme-Straße 5 und 24

Galerie auf Zeit, Einraum im Handelsweg, Kunstverein Jahnstraße, Tatendrang, Vita-Mine – es ist wirklich erfreulich, wieviele private Initiativen seit geraumer Zeit das Braunschweiger Kunstleben vielfältig bereichern. Dass man sich in diesen Randbezirken allerdings auch verzetteln kann, dafür ist der „Werkschauraum“ in der Ernst Amme-Staße 5 mit Ausstellungsraum schräg gegenüber in der Nr. 24 das beste Beispiel. Betrieben wird beides von den Malern Wolf Menzel, Markus Wollenschlaeger und Martin Seidel, der Grafikerin Diana Behrens und der Fotografin Angelika Stück, die derzeit an beiden Orten eine Auswahl ihrer Arbeiten präsentieren.

Ach, was soll man dazu sagen oder schreiben? Menzel und Seidel zeigen ein Wandbild, das bereits 2013 als Bodenarbeit auf dem Braunschweiger Schlossplatz zu sehen war, eine Hommage an das Jahr 1913, collagiert aus in diesem Jahr entstandenen Werken von Kirchner, Marc, Macke, Nolde und anderen expressionistischen Gemälden. Handwerklich solide, aber keine Kunst, da ohne eigene Erfindung. Menzel präsentiert sich zudem mit einer Serie zu den großen Fragen des menschlichen Lebens, von seiner Entstehung in der Liebesbegegnung bis zum Abschied im Tod. Aber es kommen nur in abstrakten Stilisierungen geronnene Klischees dabei heraus. Von Wollenschlaeger dekorieren ein paar knurpselige Kleinplastiken das Schaufenster des Werkraums, die sich bestenfalls als Gartenzwerge eignen. Diana Behrens Grafiken liegen Nahaufnahmen von Promis zugrunde, die sie auf zwei Farbwerte, Schwarz und Grau reduziert, so, wie wir es alle schon in der Schule beim Linolschnitt gelernt haben. Dass sie die grauen Flächen mit ihren komplexen Konturen aus Folie ausschneidet, macht die Sache nicht besser, denn das ist keine Kunst, sondern allenfalls Kunstfertigkeit. Den Fotografien von Angelika Stück gebührt die Siegerpalme in diesem Quintett, aber auch das – zerbröselnde Mauern, industrielle Interieurs etc.pp. – hat man schon hundertmal gesehen. Einzig die Aufnahme einer wunderbar geschwungenen Wendeltreppe, vermutlich aus dem 18. Jahrhundert, hinterlässt einen bleibenden Eindruck. (Bis 26. 9. 2015. Öffnungszeiten Werkschauraum: Di und Do  16:00 – 18:00 Uhr; Öffnungszeiten Ausstellungsbereich: täglich 10:00 – 21:00 Uhr)

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Regine Nahrwold am 19. August 2015:

Ausstellung: Frank Werger im Allgemeinen Konsumverein Braunschweig

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Die Bilder: Aus Farbflächen in erdigem Braun, Rostrot oder den Grautönen von Steinen zusammengefügt, manchmal mit Tapes verklammert. Die Acrylfarbe in vielfachen Schichten auf Leinwand oder Holz. Krude, haptische Oberflächen, in die Gips, zerknitterte Seidenpapiere, Wellpappe, Rupfen, Holzstäbe eingearbeitet sind.

Die Zeichnungen: farbige Vierecke, amorphe Tuscheflecken, Kreidespiralen, Collagen von bedrucktem Papier, zitternde Bleistiftlinien, alles fein austariert auf dem weißen Papiergrund.

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„Spuren und Zeichen“ ist denn auch der Titel der Ausstellung, die die Künstlergemeinschaft des Braunschweiger Künstlerhaus im Allgemeinen Konsumverein für ihren Kollegen und Freund Frank Werger veranstaltet. Werger, der in den 1990er Jahren der Künstlergemeinschaft angehörte, ist 2014 mit 61 Jahren nach langer, schwerer Krankheit verstorben. Er studierte in den 1980er Jahren an der HBK Braunschweig bei Peter Voigt Malerei im Rahmen eines Kunstpädagogikstudiums, bildete sich aber weitgehend autodidaktisch aus. Seit 1988 arbeitete er als freier Maler und Grafiker, von 2003 bis 2011 als Kunstlehrer. 2008 wurde bei ihm eine besonders aggressive Form von Parkinson diagnostiziert. Und Erstaunliches geschieht: Er wird freier und mutiger, das sorgfältige Kalkül seiner früheren Arbeiten weicht einem spontanen, gestischen Farbauftrag, das enge Spektrum dunkler Farben weitet sich, wird bunter und heller: Zitronen- und Dottergelb findet sich ebenso wie sattes Krapplack mit Rosatönen oder Apricot, durchwebt mit lichtem Blau. Waren die älteren Arbeiten von Antoni Tapies inspiriert, erinnert nun manches an Cy Twombly.

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Die Kunsthistorikerin Ute Maasberg charakterisiert Werger als „feinsinnigen Koloristen und sensiblen Bildzeichenkonstrukteur“ und schreibt: „Es sind Bilder, die uns tief mit der Stofflichkeit aber auch mit der unerschöpflichen Vielfalt des Materials Farbe vertraut werden lassen. Frank Werger war Maler und gleichzeitig ein Bildarbeiter, der in großen, vielschichtigen Farbflächen dachte. Seine malerischen Arbeiten sind mehr Tastobjekte, Gebilde zwischen Malerei, Relief, fast Skulptur.“

(Allgemeiner Konsumverein, Hinter Liebfrauen 2, 21.-23. August, Öffnungszeiten von 14.00 bis 18.00 Uhr; Eröffnung am Donnerstag, 20. August um 20 Uhr)

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Regine Nahrwold am 7. August 2015:

Sommerpause

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„Stundenlang lag ich in der Sonne, tat nichts, dachte an nichts. Den Geist leer zu halten, ist eine Fähigkeit, die auch gut für die Gesundheit ist. Den ganzen Tag lang zu schweigen, keine Zeitung zu lesen, kein Radio zu hören, keinem Klatsch zu lauschen, völlig und gründlich zu faulenzen, völlig und gründlich gleichgültig dem Schicksal der Welt gegenüber zu sein, ist die beste Medizin, die sich ein Mensch verschreiben kann.“ Aus: „Der Koloss von Maroussi“ von Henry Miller

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Regine Nahrwold am 31. Juli 2015:

Ausstellung: Helen Feifel im Kunstverein Braunschweig

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„Über Umwege zum Motiv, zur Form!“ So beschreibt Helen Feifel (Jahrgang 1983) ihre künstlerische Arbeitsweise. Keramiken, übermalte Fotos und eine Webarbeit von ihr bilden derzeit in der Remise des Kunstvereins ein beziehungsreiches Ensemble. Das Hin und Her zwischen den Gattungen, das Mitwirken des Zufalls in einem strengen konzeptuellen Rahmen sowie vielfältige kunst- und kulturhistorische Bezüge haben Methode bei der Kaiserring-Stipendiation von 2014. Sie bringt Ergebnisse hervor, die das Auge des Betrachters fesseln.

Die Keramiken, Zwitterwesen zwischen Vase und Skulptur, entstehen aus Fragmenten von zerschlagenen Gefäßen, die die Künstlerin krude zusammenfügt, in Gips abformt und mit einer metallisch glänzenden Glasur versieht. So wirken sie kostbar wie teures Porzellan, doch sind sie – ohne Boden – unbenutzbar. Der Aspekt der Funktionalität rückt in den Hintergrund und schafft so Raum für die Wahrnehmung als autonomes Kunstwerk.

„Neubrandenburg“ – so der Titel der Ausstellung – heißt ein Gemälde von Caspar David Friedrich, entstanden um 1814. Nach einem Ausschnitt daraus schuf Feifel den gleichnamigen Wandteppich, der die Landschaft in eine Abfolge von farbigen Streifen transformiert. Das Raster dafür errechnete sie aufwändig am PC und färbte die Fäden eigens dafür ein, wie es der südasiatischen Batiktechnik Ikat entspricht. Das unregelmäßige Zusammenwirken von Schuss und Kette lockert das starre Raster wieder auf und macht es lebendig.

Die drei Fotoarbeiten schließlich entfalten ein reizvolles Spiel zwischen Fotografie und Malerei, Raum und Fläche, Schwarzweiß und Farbe. Aufgenommen wurde eine (als solche nicht mehr zu erkennende) Person, die von einem großen, vielfach gefältelten Gitter aus Papier verhüllt ist und ihm mit dem Volumen der eigenen Gestalt Plastizität verleiht. Eine subtile farbige Übermalung der Schwarzweißaufnahmen erweckt den Eindruck einer komplexen Zeichnung. (Bis 23. 8., Öffnungszeiten: Di-So 11-17 Uhr, Do 11-20 Uhr.)

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Regine Nahrwold am 29. Juli 2015:

„Zwischenspiel 5 x 2“ im Museum für Photographie Braunschweig

Yashar Mazidi Flowers 2015

Yashar Mazidi, Flowers, 2015 © Yashar Mazidi

Geht das nicht auch kleiner? Geht das nicht auch schärfer? Nein, geht es nicht! Denn die Fotoarbeiten von Yashar Mazidi auf den großen Plakatwänden vor dem Museum für Photographie sind Exponate der derzeitigen Ausstellung „Zwischenspiel – 5×2“, die Werke von jungen Künstlerinnen und Künstlern der HBK zeigt. Vergrößerung und Unschärfe verfremden das Motiv und inszenieren die Aufnahmen als autonome Kunstwerke, in denen es um die Farbe Rot geht. Und das Motiv? Es hat etwas mit dem Museum zu tun. Aber das können Sie selbst entdecken, und zwar am 29. und 30. 7. Nur zwei Tage lang? Ja, genau das ist das Konzept der Ausstellung: Fünf Künstler bespielen mit ihren Arbeiten je einen Raum, jeder ist an zwei Tagen zu sehen. Die anderen vier sind zwar präsent, aber nicht zugänglich. Vor den Türen schweben weiße Jalousien und machen furchtbar neugierig, aber geprillert wird nicht!

Konzipiert wurde die Schau von den jungen Kuratorinnen Theresia Stipp und Christin Müller, die damit zur Abstinenz von der alltäglichen Bilderflut einladen: dass die Besucher sich in den Ferien Zeit nehmen, um (mit einer Eintrittskarte!) fünf Mal hintereinander zu kommen und sich jeweils intensiv nur einem einzigen Raum zu widmen, das wünschen sie sich. Nun ist ja, könnte man einwenden,

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