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Regine Nahrwold am 6. August 2017:

Ausstellung: Meine Documenta 14 in Kassel

Pedro Cabrita Reis

Niemals habe ich auf einer Documenta, der weltgrößten Ausstellung zeitgenössischer Kunst, eine solche Fülle an konventionellen, mittelmäßigen Werken aus den 1930er bis 1970er Jahren und auch von heute gesehen! Viele davon mögen Zeugnisse von Nonkonformismus sowie Widerstand gegen Krieg, Diktaturen, Kolonialismus und Ausbeutung sein – große künstlerische Erfindungen sind sie nicht. Das beginnt mit der Sammlung des EMST, des Museums für zeitgenössische Kunst Athen, die im Friderizianum, dem zentralen Ausstellungsort, völlig deplaziert ist. Nur drei beachtliche Werke, von Pedro Cabrita Reis, Mona Hatoum und Bill Viola finden sich dort, doch neu sind sie nicht. Und in der Documentahalle, der Neuen Galerie und der Alten Hauptpost hört es noch lange nicht auf…

Britta Marakatt-Labba

Nilima Sheik

Natürlich man kann in dieser Fülle auch einige Entdeckungen machen: den volkstümlichen Wandbehang der samischen Künstlerin Britta Marakatt-Labba. Die jüdische Malerin Erna Rosenstein, die Rumänin Geta BrÄtescu, die Inderin Nilima Sheik mit einer Rauminstallation feiner Malerei oder die exzentrische Lorenza Böttner (Transgender ohne Arme). Den Vorhang aus Rentierschädeln der samisch-norwegischen Künstlerin Máret Ánne Sara. Die dokumentarischen Schwarzweißaufnahmen des Magdeburgers Ulrich Wüst. Die Sozialreportagen der palästinensischen Fotografin Ahlam Shibli. Doch weltbewegend ist nichts davon. Und abstrakte Strohhalm-Collagen (Otto Holzapfel, DDR)? Ein Menstruationsengel (Cecilia Vicuña, Chile)? Schwarze Seife (Otobong Nkanga, Nigeria)? Ein von Aborigines geschaffenes Wandbild bebrillter Känguruhs? Da habe ich mich schon schwer gewundert.

Marta Minujín

Viel besser als erwartet „funktioniert“ dagegen der „Parthenon der Bücher“ der Argentinierin Marta Minujín, das Wahrzeichen der Documenta 14 auf dem Friedrichsplatz. All diese Bücher waren oder sind irgendwo auf der Welt verboten, viele wurden 1933 von den Nazis genau hier verbrannt. Als ich abends nach Kassel hineinfuhr, ragten die mit transparenter Folie umkleideten Säulen in den Abendhimmel hinein, die aufrecht stehenden Bücher darin zeichneten sich als dunkle Silhouetten im Gegenlicht ab. In der Mittagssonne des nächsten Tages glitzert das Ganze wie ein riesiges Mosaik, und die Stahlkonstruktion wirft ein feines Liniennetz von Schatten auf den Boden. Menschen sitzen auf den Stufen. Der Parthenon ist nicht nur Programm und Wahrzeichen der Ausstellung mit ihrem Motto „Von Athen lernen“, sondern überzeugt auch ästhetisch.

Sehr gut gefallen mir auch die beiden gegenüberliegenden Türme der Torwache, die Ibrahim Mahama aus Ghana mit Flickenteppichen aus hunderten von Jutesäcken in allen nur erdenklichen Brauntönen verhängt hat. In ihnen, manche mit der Aufschrift „Product of Ghana“, wurde Kakao, Kaffee, Reis, Bohnen oder Holzkohle nach Amerika und Europa verschickt. Der Künstler „hat sie dem globalen Warenkreislauf entzogen. Ihre Löcher, Verfärbungen, ausgebleichte Stellen, machen sie zu Zeugen: Hier die Profiteure im Westen – dort die wenig lukrative Rohstoffgewinnung und schlecht bezahlte Handarbeit auf dem afrikanischen Kontinent.“ (Tanja Küchler von hr2-kultur in ihrem Beitrag „Verdammt hässlich – verdammt schön“ vom 12.06.17 auf hessenschau.de) Genau wie beim Parthenon gehen hier politische Botschaft und künstlerische Form eine gelungene Synthese ein.

Miriam Cahn

Miriam Cahn

Die stärksten Eindrücke habe ich mitgenommen von einem Raum mit Bildern der Schweizerin Miriam Cahn, die einen sehr eigenen malerischen Ausdruck für die Not der Flüchtlinge gefunden hat. Und von dem israelischen Künstler Roee Rosen. Er zeigt in der Grimmwelt einen umfangreichen Zyklus von Zeichnungen (Tinte, Aquarell, weiße Kreide, Graphit, Collage) zu Shakespeares Drama „Der Kaufmann von Venedig“. Parallel dazu hat er eine zweite Geschichte aus der Perspektive des jüdischen Geldverleihers Shylock erfunden. Da sie von der Blendung Shylocks erzählt, wird sie von linearen Zeichnungen illustriert, die Rosen mit geschlossenen Augen angefertigt hat. Das ist Kunst, die Auge und Geist intensiv beschäftigen kann.

Roee Rosen

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Regine Nahrwold am 30. Juli 2017:

Ausstellung: Sascha Weidner im Sprengel Museum Hannover

Grounded II, 2007

„Wer auf dem Kopf geht, der hat den Himmel als Abgrund unter sich.“ Dieses Wort des Dichters Paul Celan könnte als Motto über dem Werk des Fotokünstlers Sascha Weidner stehen, der 2004 sein Studium an der HBK Braunschweig mit einem Ehrendiplom abschloss und anschließend Meisterschüler von Dörthe Eißfeldt war. 2015 verstarb er mit erst 39 Jahren an einem Herzinfarkt. Im letzten Jahr erhielt das Sprengel Museum Hannover eine umfangreiche Schenkung aus seinem Nachlass und präsentiert nun eine erste Auswahl daraus in der Schau „It’s all connected somehow“.

Mulholland Drive II, 2005

Dieser wie auch andere Ausstellungstitel verweisen auf die poetische Unterströmung, die Weidners subjektive Bildwelten durchzieht, etwa „Bis es wehtut“ (Kunstverein Wolfenbüttel 2008), „Was übrig bleibt“ (Museum für Photographie Braunschweig 2009) oder “Bleiben ist nirgends” (Mönchehaus Museum Goslar 2016). Der dritte erscheint geradezu programmatisch, sagte der Künstler doch von sich selbst: “Ich bin getrieben, ständig auf der Suche, ein romantisch bewegter Reisender, unruhig, wie beim ersten Schrei auf dieser Welt.“ Auf seinen Reisen, unter anderem nach Los Angeles, Sydney, Kyoto und Peking, bannte er immer wieder die Schönheit und Zärtlichkeit flüchtiger Augenblicke in seine Bilder. Sie werden zu melancholischen Gleichnissen für die menschliche Existenz, ihre Vergänglichkeit, Verletzlichkeit und Fragilität. Als Verdichtung dessen erscheint „Touché II“, wo ein Mensch kopfüber von einem Ast herabhängt und mit der ausgestreckten Hand ganz sacht die lichte Oberfläche eines Sees berührt. (Seine Aufnahmen versah der Fotograf stets mit der Zahl II, denn das erste Bild sei immer das in seinem Kopf.)

Touché II, 2005

Weidner war es „vergönnt zu träumen: Nachts ist meine Reise ein nicht begehbarer, nicht wieder auffindbarer Kontinent. Mein Schlaf ist so fest, dass alles, was später daraus hervordringt, ins Licht will.“ Und so sind viele seiner Motive in nächtliches Dunkel gehüllt: bunte Fotoecken trudeln durchs All, Fragmente eines Spinnennetzes und die Blütenschaumwolke eines Kirschbaum aus der Serie „Hanami“ schweben vor Schwarz. Auf „Mulholland Drive II“ – der Titel eine Anspielung auf den rätselhaften Film von David Lynch – hockt eine junger Mann vor einem dunklen Berghang, über dem der grünlichgelbe Lichtschein einer fernen Stadt schimmert. In „Grounded II“ hängen zwei Menschen fest geerdet am oberen Bildrand und haben den Nachthimmel als Abgrund unter sich.

aus der Serie „Hanami“, 2013

Um den frühen Tod des Künstlers wissend, berührt vor allem eine Aufnahme, die ihn neben einem Reh am Waldboden liegend zeigt. Ist es wirklich das Tier oder nur ein Bild davon? Weidner schöpfte auch aus Familienfotos und gefundenen, den Massenmedien und der Kunstgeschichte entlehnten Bildern. Den Abschied von seinen Eltern verarbeitete er, indem er Aufnahmen aus Alben abfotografierte, verschleiert vom Pergaminpapier, das die Seiten trennt. Ein Schutthaufen gerät zum „Eismeer II (nach C. D. Friedrich)“ und an die Kirchenruinen des romantischen Malers erinnert „Caché II“ von 2010. Es ist das letzte Bild dieser absolut sehenswerten Ausstellung. (Bis 19. November 2017, Sprengel Museum Hannover, Kurt-Schwitters-Platz, Öffnungszeiten: Dienstag 10 – 20 Uhr, Mittwoch bis Sonntag 10 – 18 Uhr).

aus der Serie „Familienalbum“, 2010

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Regine Nahrwold am 18. Juli 2017:

Ausstellung: Gisela Weiß in der Stadtbibliothek Braunschweig

„Erfahrungen sammeln – in Wäldern – Bergen – Städten – in den Augen der Menschen – in Gesprächen – im Schweigen. Diese Verse der Lyrikerin Rose Ausländer könnten als Motto der malerischen Arbeiten von Gisela Weiß gelten.“ So stand’s geschrieben vor genau zehn Jahren in der Braunschweiger Zeitung. Dass diese Feststellung noch immer zutreffend ist, davon kann man sich nun im Zeitschriftenlesesaal der Stadtbibliothek überzeugen. Dort zeigt die 1947 geborene Künstlerin, die 1976-1989 an der HBK Braunschweig freie Kunst studierte, Gemälde, die zwischen 1982 und 2012 entstanden sind: perspektivisch angelegte Ansichten von Braunschweigs Straßen, auch in abendlicher Beleuchtung, Blicke über die Dächer der Stadt bis zum Dom und zur Martinikirche sowie Stadtlandschaften und Menschengruppen – recht konventionell, aber gute Malerei, solide und sehr gekonnt.

Es überwiegen rostrote, graublaue, dunkelgrüne Farben mit herbstlicher Anmutung, doch in einigen Bildern findet die Malerin mit reinbuntem Rot und Grün auch zu einem expressiveren Ausdruck. Beeindruckend ist eine schweigsam wirkende Gruppe von Männer, Frauen und Kindern, wohl an einer Haltestelle wartend, abstrahiert und mit nur angedeuteten Gesichtern; mit erdigen Tönen ist diese Szene in eine sichere Farbflächenkomposition umgesetzt und bleibt doch menschlich anrührend.

Ein Portrait zeigt Ingeborg Freudenberg, Braunschweiger Original und legendäres Aktmodell der Kunsthochschule mit feuerrotem Haar, in blauer Jacke müde auf dem Sofa sitzend; die Art, wie sie vor gemusterter Tapete in weiche Stoffe und ein warmes grau-blau-grünes Kolorit eingebettet ist, erinnert an Gemälde von Edouard Vuillard.

Die Straßenbilder sind dort am stärksten, wo sie impressionistisch-unscharf bleiben und sich die Malerin auf eine enge Palette von fein nuancierten Grautönen beschränkt. In einem Gedicht über den Charakter der Farben schreibt sie selbst: „Das Grau will gut gemischt sein“, und diese Kunst beherrscht sie ebenso gut wie ein Maurice Utrillo. Oder mit Cézanne gesprochen: „Wenn man nicht ein Grau gemalt hat, ist man kein Maler.“ Gisela Weiß ist eine Malerin.

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Regine Nahrwold am 4. Juli 2017:

Ausstellung „Randsteine“ von Alf Setzer

Auszug meiner Rede zur Eröffnung der Ausstellung im Kunstverein Brackenheim am Sonntag, den 2. Juli 2017:

Licht spielt auch eine große Rolle in den Stücken der Serie „Schwarzarbeit“, die durch ihre subtile Ästhetik bestechen. In einer konsequent minimalistischen Bearbeitung gewinnt der Bildhauer dem Granit puristische Formen und unterschiedliche Oberflächen ab. Der harte Stein ist geformt zu weichen Wölbungen, Einbuchtungen, Ovalen und sphärischen Drehungen. Das matte Schwarz absorbiert als Farbe das Licht, aber an den glatt polierten Schnittflächen kommt es zu schimmernden Reflexen, die den Bezug zum umgebenden Raum aufnehmen. Bei den jüngsten Arbeiten, die wirken wie zwei leicht versetzt übereinanderlagernde Steine, jedoch aus einem Stück bestehen, durchbrechen die feinen, bizarren Linien der weißen Maserung die strengen Formen und lockern sie lebendig auf.

Oft sucht Setzer in seinen Arbeiten die extreme Ausdehnung in eine der drei Dimensionen, so die Länge bei der Bodenarbeit mit den abgerundeten Enden, wo wieder eine glänzende Oberfläche mit matten, rauen Riefelungen an den Seiten kontrastiert. Eine Kette aus Straßensplit – ein Material, das in seiner „Ärmlichkeit“ eine starke Affinität zur Arte povera hat – hängt von der Decke herab und ist doch zugleich eine zierlich und leicht in die Höhe ragende Stele.

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Regine Nahrwold am 8. Juni 2017:

Ausstellung „Apparat“ im Kunstverein Braunschweig

Apparat. Was das ist, lehrt uns ein altmodisches „Gerät“, den Älteren noch bekannt als Buch, Untergruppe Lexikon: ein technisches Hilfsmittel aus mehreren Bauteilen. Um dieses dreht sich die aktuelle Ausstellung im Kunstverein. Die Kunstwerke stellen entweder selbst Apparate vor oder thematisieren die Beziehung zwischen Mensch und selbigen.

Aleksandra Domanovic

In der Rotunde prallt man auf „Things to come“ von Aleksandra Domanovic (geb. 1981 in Novi Sad, Serbien). Transparente Folien hängen von der Decke herab, bedruckt mit Bildern von Apparaten aus Science Fiction-Filmen. Laut Begleitheft handelt es sich um „Requisiten in den Narrativen der weiblichen Filmcharaktere, die das klischeebehaftete Rollenbild der Frau in der Hollywood-Filmindustrie durchbrechen“. Das erkenne, wer mag, doch schön anzusehen ist diese Arbeit allemal.

Sandra Mujinga

Selbst- und Fremdwahrnehmung umkreist das Werk der Norwegerin Sandra Mujinga (geb. 1989 in Goma, Kongo). Auf einem Motorroller durchstreift sie Goma, erlebt ihr Geburtsland aus der Perspektive einer Fremden. Weitere Schauplätze ihres Videos sind Kisanga, Stockholm und Malmö. In einer zweiten Bildebene treten Avatare ihrem digitalen alter Ego zur Seite.

Der 16 mm-Film „Soft Materials“ von Daria Martin (geb. 1973 in San Francisco) zeigt Tänzerinnen und Performer in fast schon zärtlicher Interaktion mit Maschinen. Reagiert hier der Mensch hier auf den Apparat oder umgekehrt? Dieser nimmt menschliche Züge an, die Akteure dagegen wirken programmiert. Ist der überlegene von beiden wirklich der Mensch?

Jan Vorisek

Im Schnittbereich von Material und Klang schuf Jan Vorisek (geb. 1987 in Basel) seine Bodenarbeit, ein Ensemble von silbrig glänzenden Bestandteilen zerlegter Dinge: Scheiben, Kugeln, Ketten, Gitter und Käfige, dazwischen labyrinthische Formen. Das Ganze fungiert sowohl als Produzent wie auch als Resonanzraum der begleitenden Geräuschkulisse.

Im Saal hat „I smell a Massacre“ von Raphaela Vogel (geb. 1988 in Nürnberg) einen starken Auftritt. Ein Beamer auf einem hohen, mit Troddeln überspannten Gestell bildet selbst ein Kunstobjekt. Der projizierte Film zeigt…

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Regine Nahrwold am 23. Mai 2017:

Disneydrama von Christian Lollike im Staatstheater Braunschweig

„Wenn man gut durch geöffnete Türen kommen will, muss man die Tatsache achten, daß sie einen festen Rahmen haben: dieser Grundsatz (…) ist einfach eine Forderung des Wirklichkeitssinns. Wenn es aber Wirklichkeitssinn gibt (…) dann muss es auch etwas geben, das man Möglichkeitssinn nennen kann.“ So steht’s geschrieben in Robert Musils Roman „Der Mann ohne Eigenschaften“. Wirklichkeitssinn und Möglichkeitssinn verkörpern die beiden Protagonisten im Stück „Träume werden Wirklichkeit. Ein Disneydrama“ des dänischen Autors Christian Lollike (geb. 1973), das am Samstag Abend im Kleinen Haus des Staatstheaters Premiere feierte.

Eine Frau und ein Mann, beide Anfang dreißig und somit der „Generation Y“ der etwa 1980 bis 1999 Geborenen angehörend: gut ausgebildet, aufgewachsen mit Computer, Internet und Handy legt sie angeblich mehr Wert auf Freude an der Arbeit und Sinnsuche als auf Besitz, Status und Prestige. Doch sie und er sind deprimiert, wenn nicht gar depressiv. Beide haben es satt, sich selbst verwirklichen, sich therapieren, coachen, optimieren zu sollen. Er ist der Idealist, Träumer und Weltverbesser, der eigentlich weiß, worum es geht: „Wenn Du über eine Wiese gehst und fühlst, wie das Gras Deine Füße kitzelt, dann spürst Du DAS.“ Er begeistert sich für Revolution, Gerechtigkeit, Obamas „Yes, we can“-Rede und die große, orgiastische Liebesvereinigung aller. „Ach, das hat Dir doch früher mal so ein Wollpulloverklaus erzählt“, entgegnet die nüchterne Realistin und leidet doch an der Wirklichkeit. Die Kinder und ihr Mann, der grünen Tee und Sauerteig ansetzt, gehen ihr auf die Nerven. „Mir fehlt Schicksal, Abenteuer, ein Hobbit. Ich will raus aus dieser Realität, eine andere sein.“ Walt Disneys Figuren verkörpern für sie das verlorene Reich der Phantasie: Dornröschen sein, oder besser noch Schneewittchen, vom Märchenprinzen ins Leben zurückgeküsst! Und so wagen beide zusammen den Sprung durch die imaginäre Schrankwand und landen staunend wie die Kinder in der rosaroten Disneywelt, wo 1000 Seifenblasen schweben. Hier schlüpfen sie in die Rollen von Aladin, von Schneewittchen und Prinz, die gemeinsam ins Märchenschloss einziehen und ein Kind bekommen, von Zwergen, Hänsel und Gretel und von Donald Duck, der sich nach einer Pause von der permanenten Kosten-Nutzen-Analyse sehnt. Doch sein Psychologe erklärt ihm gnadenlos die Gesetze des Kapitalismus. Denn auch im Märchen platzen irgendwann die Seifenblasen: Der Prinz langweilt Schneewittchen mit Buchhaltung und Steuererklärung und stellt schließlich selber fest: „Wir haben ein Schloss und ein Reich, aber DAS haben wir verloren.“

Gut möglich, dass nach Lollikes Stück von der Glückssuche einer vom Wohlstand saturierten Generation in zehn, zwanzig Jahren kein Hahn mehr kräht. Die Inszenierung aber, die erste selbständige Regiearbeit von Elyn Friedrich, ist hinreißend, voller Charme und Witz. Pauline Kästner und Alexander Wanat spielen, singen und tanzen facettenreich, mit Tempo und Leidenschaft. Die Dramaturgie besorgte Katrin Schmitz, die phantasievollen Kostüme sowie die Bühne Marvin Ott. Ein höchst amüsanter Abend, für den das Publikum mit begeistertem Applaus dankte.

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Regine Nahrwold am 13. Mai 2017:

Ausstellung: Sarah Mock im Kunstverein Wolfenbüttel

Wovor kann man heutzutage nicht alles Angst haben: Armut, Krieg, Krebs, Kriminalität, Terror, Flüchtlinge, Neonazis, Gift im Essen, Zeckenbisse, vor Sterben und Tod sowieso! Nun ist Angst ja eigentlich etwas Positives, nämlich ein auf Erfahrung beruhendes Warnsignal für Gefahr. Setzt sie sich jedoch unbegründet fest, hindert sie den Menschen an der Weiterentwicklung. Das weiß jeder, doch: Was tun? In ihrer Ausstellung „Future Alchemy“ im Kunstverein Wolfenbüttel bietet Sarah Mock jetzt endlich die ultimative Lösung an: Transformation durch Alchemie! Die 1984 in Worms geborene Künstlerin, die im letzten Jahr den renommierten Pfalzpreis für Bildende Kunst erhielt, studierte Medienkunst in Mainz, Kassel und Berlin, wo sie heute lebt und arbeitet. Prägend für ihr Werk wurde ein zweijähriger Studienaufenthalt 2014/15 in Südkorea, dessen traditionellen Schamanismus sie hier mit dem zeitgenössischen Klima der Angst verknüpft.

In Wolfenbüttel zog Mock, auch angeregt durch entsprechende Bestände der Herzog August Bibliothek, die Alchemie in den Bann. Zu dieser alten Lehre von den Eigenschaften der Stoffe und ihren Reaktionen gehörte die Umwandelbarkeit von Metallen und anderen Elementen, unter anderem in Gold. Nun hat das bekanntlich ja leider nie geklappt, aber Ihre Ängste werden Sie in Mocks „Destillierapparat“ garantiert los – glauben Sie mir, ich habe es ausprobiert! Alles beginnt dort, wo die Urangst unserer Kindertage sitzt: im dunklen Keller. In diesen Orkus steigen Sie, mit einem Schlüssel bewaffnet, hinab, schreiben in der Syberbergschen Atmosphäre des alten Banktresors ihre Ängste auf und sperren sie in ein Schließfach. Zuvor entnehmen Sie das beschriftete Blatt ihres Vorgängers und werfen dieses dann, wieder am Tageslicht, in besagten „Destillierapparat“. Schon beginnt er, zu kochen, zu brodeln und zu dampfen, schon verwandeln sich die Ängste… Flüssigkeiten strömen durch Schläuche, die sich quer durch den ganzen Raum spannen und in Infusionsbeutel an knallpinkfarbenen Ständern münden.

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Regine Nahrwold am 10. Mai 2017:

Odön von Hórvaths „Geschichten aus dem Wiener Wald“ in der TU Braunschweig

„Ein Wiener Volksstück gegen das Wiener Volksstück“ nannte Erich Kästner Odön von Hórvaths „Geschichten aus dem Wiener Wald“. Das Stück, geschrieben Ende der 1920er Jahre, bürstet sämtliche Klischees von der Wiener Gemütlichkeit gegen den Strich und entlarvt die Spießigkeit, Bigotterie und Frauenverachtung des kleinbürgerlichen Milieus in den Zeiten von Arbeitslosigkeit und Weltwirtschaftskrise. Ein Schelm, wer da an die Gegenwart denkt, etwa bei dem Satz „Arbeit im alten Sinne rentiert sich nicht mehr, heute muss man mit der Arbeit der anderen arbeiten“. Unter der Regie von Imke Kügler und Dieter Prinzing brachte die Theatergruppe der TU am Sonntag Abend das Stück im Audimax mit Bravour auf die Bühne.

Jana Overhage, Leonard Kerner

Im Mittelpunkt steht das Schicksal Mariannes (hinreißend natürlich: Lisa Golubew), die sich, dem Wunsch ihres Vaters (mit Herzblut: Kevin Winter) folgend, widerwillig mit dem Fleischer Oskar (zu brav und blass: Christian Breitenstein) verlobt, dann aber dem Hallodri Alfred (von souveräner Nonchalance: Nico Selle) verfällt. Bei ihr ist’s die romantisch verklärte große Liebe, bei ihm sind’s eher die Triebe. Trotz eines Abtreibungsversuchs bekommen sie ein Kind, und die wilde Ehe wird schnell „verbrannte Milch und Langeweile“ (Tucholsky). Alfred verfrachtet das ihm lästige Kind zu seiner Familie in die Wachau, wo seine Großmutter (kalt und hart: Annabelle Rettig) den „Bankert“ der Kälte aussetzt und so seinen Tod herbeiführt. Derweil verschachert Alfred Marianne an die Baronin (Linda Schmidkunz), als Tänzerin in fragwürdigen Etablissements, immer am Rande zur Prostitution. Doch kaum ist der Schandfleck des Kindes ausradiert, ist der selbstgefällige Oskar wieder bereit, Marianne zu heiraten. Sie fügt sich resigniert – was bleibt ihr auch anderes übrig? Ihr Vater – „Die finanzielle Unabhängigkeit der Frau vom Mann ist der letzte Schritt zum Bolschewismus“ – hat sie nie etwas lernen lassen, sie immer nur zur Ehe erzogen.

Nico Selle, Farina Höpfner

Parallel dazu jagt Nachbarin Valerie (kokett und warmherzig: Farina Höpfner) glücklos den Männern nach. Auf den Hierlinger Ferdinand (Janosch Baumgarten) folgt erst Alfred, dann Erich aus Dessau – ach nein, Kassel -, Jurastudent mit brauner Gesinnung (schön stocksteif: Luke Schneider). Wie sie und Mariannes Vater dazwischen am Ufer der Donau übereinander herfallen, gehört zu den stärksten Szenen. Weitere Höhepunkte: die Verlobungsfeier, Mariannes Auftritt im Maxim, wo ihr Vater sie überraschend wiederfindet und der reiche Mister aus Amerika (Janosch Baumgarten), abgeblitzt, sie des Diebstahls bezichtigt und ins Gefängnis bringt. Vor allem aber ihre Beichte: Aus dem Off donnert der Priester auf die Ärmste herab, sie ist zerknirscht, doch das geliebte Kind in Sünde empfangen zu haben – nein, das bereut sie nicht!

Linda Schmidkunz, Janosch Baumgarten, Lisa Golubew

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Regine Nahrwold am 24. April 2017:

Ausstellung „Frühjahrssalon 2017“ im Schloss Wolfenbüttel

Auch in diesem Jahr präsentiert sich der Wolfenbütteler Frühjahrssalon mit Werken von vier Künstlerinnen und Künstlern wieder abwechslungsreich und spannend: Skulpturen von Anna Maria Meyer, Druckgraphiken von Melanie Schöckel, Malerei von Uschi Korowski und Objekte von Timo Hoheisel, der stärker konzeptionell ausgerichtet ist, füllen die schönen, lichten Räume mit einem breiten Spektrum an Techniken und künstlerischen Herangehensweisen. Besonders schön an dieser Ausstellung ist, dass es zwischen den vier Oeuvres formale Ähnlichkeiten und Analogien gibt, die eins mit dem anderen ästhetisch verknüpfen.

Anna Maria Meyer, 1987 in Wolfenbüttel geboren, reizen biomorphe Formen. Ihre Arbeiten sind im Übergang zwischen Zeichnung und Skulptur angesiedelt. Draht formt sie zu großen wolkenartigen Gebilden, die plastisch und durch die Überschneidung des Maschennetzes zugleich linear-zeichnerisch erscheinen. „Ich versuche immer ein an und für sich schweres Material leicht zu machen“, sagt die Künstlerin. Hier und heute hat sie sich aber auf kleine Formate beschränkt. Von ihrer Begeisterung für Organisches zeugen weiße Formen aus Modelliermasse und Ton mit konvexen und konkaven Rundungen, die an Hans Arp erinnern. Andere Objekte sind angeregt von sogenannten Hühnergöttern. Das sind Feuersteine mit Löchern und Hohlräumen, die man einst an Stalltüren aufhängte, um die Hühner vor Füchsen, Krankheiten und bösen Geistern zu schützen. Die Objekte werden vorgedacht, ihre Gestalt gefunden in feinen Bleistiftzeichnungen, in denen an- und abschwellende, mal hellere, mal dunklere Linien den Eindruck von Plastizität und Räumlichkeit hervorrufen. Besonders faszinierend sind jene Arbeiten, die mit dem 3-D-Stift geschaffen wurden: Eine ideell unendliche, nie abreißende Linie bringt eine Zellstruktur hervor, die ins Dreidimensionale hineinwuchert, sich wölbt, biegt, abknickt. Die dritte Dimension muss dabei von der Künstlerin schon beim Zeichnen mitgedacht werden.

Die Linie finden wir bei Melanie Schöckel als Kalligraphie, in der schwungvoll fließenden Schrift, mit der sie selbstgedichtete Haikus in ihre Graphiken integriert. Die Künstlerin, Jahrgang 1973, studierte an der Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst in Hildesheim Druckgraphik, Illustration, Kalligraphie sowie Freies Malen und Zeichnen. Ihre freie künstlerische Arbeit ergänzen seit 2007 verschiedene Lehrtätigkeiten an Schulen, Bildungseinrichtungen und im eigenen Atelier in Klein Flöthe. Mit ihren Künstlerbüchern und Leporellos ist sie auf Buchmessen vertreten. Höchst phantasievoll experimentiert sie mit den Techniken Monotypie, Lithographie und verschiedenen Verfahren der Radierung: Ätz- und Strichradierung, Kaltnadel, Aquatinta, Vernis mou und Zuckeraussprengverfahren. Sie wendet z.B. eine Methode der Lithographie auf Metall an, bei der Coca-Cola die Rolle übernimmt, die in der Steinlithographie der Salpetersäure zukommt. Mit diesen Mitteln schafft sie einen kleinen, vielfältigen Kosmos zwischen Linien, Flächen und reichen Abstufungen von Grautönen, die als Farbwerte wahrgenommen werden. Auflagendrucke gibt es bei ihr nicht, jeder Druck ist ein Unikat. „Federleicht“ ist Melanie Schöckels Thema. Das Motiv der Feder, Naturgegenstand ebenso wie Schreib- und Zeicheninstrument, erscheint mal als zarter, heller Flaum, mal als schwarzer oder wolkig-grauer Schatten, mal als scharf gezackter Umriß, mal von der linearen Binnenzeichnung her aufgefasst.

Zwei Werkgruppen präsentiert Uschi Korowski, die Mathematik, Medizin und Biologie studierte und in Elektronenmikroskopie promoviert hat. Bei der ersten Gruppe handelt es sich um Versuchsreihen von

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Regine Nahrwold am 22. April 2017:

Ausstellung von Knud Balandis in der „VitaMine“

My inner racist (Ausschnitt)

„Tick!“, „Tick!“, Tick!“ Bei jedem „Tick“ spießt Knud Balandis mit dem Zeigefinger eine seiner Radierungen auf, die in der Galerie „VitaMine“ an den Wänden hängen. Dann hat das Publikum Gelegenheit, Fragen zum Werk zu stellen. Fragt niemand, geht’s weiter zum nächsten. So führt der Künstler durch seine Ausstellung, die bis zum 14. Mai in der Karl Marx-Str. 6 zu sehen ist. „Kunst machen bedeutet für mich, poetische und berührende Momente festzuhalten, um vielleicht beim Betrachter ähnliche Empfindungen auszulösen“, sagt Balandis gleich zu Anfang. Fragen werden viele gestellt, zum Beispiel nach der Technik. Viele der Graphiken sind Kombinationen aus Hoch- und Tiefdruck von ein und derselben Radierplatte, in Schwarz und einer Farbe übereinander gedruckt. Andere Radierungen sind mit Zeichnung kombiniert. Manche schwarzweiße Blätter, die wie Linolschnitte wirken, stammen von einem in Gips geschnittenen Druckstock – „Das ist leichter, da verletzt man sich nicht so schnell wie bei Linol.“

Jemand möchte wissen, was denn nun eigentlich dargestellt ist und was es zu bedeuten hat. Galerist Thorsten Stelzner lies erst einmal den Titel vor: „Wo der Nachtvogel seine traurigen Niedrigkeiten zwitschert, lasst mich in Verlorenheit leben“. Doch der Künstler stellt fest: „Jetzt willst Du eine Erklärung, noch bevor Du es Dir angesehen hast“, und verweigert diese zunächst einmal. Hinschauen muss man selbst und kann dann inmitten scheinbar chaotisch wirbelnder Linien und Schlieren auch gegenständliche Anklänge – Gesichter, Körper, Tiere – entdecken. Nur manchmal sind ganze Gestalten abgebildet wie ein Elefant, eine drallrosa, barbusige Dame auf dem Blatt „Oben ohne“ oder „Hänsel und Gretel angesichts erheblicher Probleme“.

Oben ohne

Gibt es bei der Hängung einen inneren Zusammenhang, so etwas wie eine Entwicklung? Der Titel der Ausstellung, „Das Gelbe vom Auge“, signalisiere bereits, dass es um Ungesundes gehe wie etwa Drogen, auch das Sterben und den Tod, der auch sei eben nicht nur so humorvoll, wie es auf den ersten Blick scheine. Die Kunsthistorikerin fragt, ob es eine Verbindung zu Dubuffet gebe, manches erinnere sie an ihn – oder seien ihm solche Vergleiche gar nicht recht? „Ach, es gibt Schlimmeres als mit der Art brut zusammengebracht zu werden“, lautet die Antwort, aber die Verbindung sei eher indirekt; mehr haben ihn Comics beeinflusst, von denen er eine umfangreiche Sammlung besitze, aber viele der Zeichner kennen natürlich Dubuffet und die Art brut sehr gut. Eine Arbeit – Balandis ist auch Musiker – ist von Strawinskys „Le sacre du printemps“ angeregt. Das große farbige Bild „My inner Racist“ sei der pure Jazz, so der Künstler. Eine Serie ist dem Heiligen Georg gewidmet. Auf jedem Blatt findet man den Ritter mit seinem Pferd, den Drachen, manchmal auch die Jungfrau, aber der Drache siegt immer…

Noch eine Frage: „Wie muss ich mir das vorstellen? Was kann ich denn jetzt als Aussage mit nach Hause nehmen?“ Antwort: „Du musst überhaupt nichts. Wichtig ist allein das sinnliche Erlebnis.“

Mit dieser Ausstellung feiert zugleich die „VitaMine“ ihr 2jähriges Jubiläum. Mit Torsten Stelzner und Knud Balandis haben sich zwei unkonventionelle, freie Geister gefunden. Auf die Frage „Könnt Ihr denn von der Kunst leben?“ würden wohl beide antworten: „Ich lebe nicht von der Kunst, sondern für die Kunst.“ (Bis 15. Mai, Vitamine, Karl Marx-Str. 6, Mo-Fr 10 – 13.30, Mo und Mi 17 – 19.30, Do 16 – 18.30, So 14 – 17 Uhr)

„Raus!“, und setzte sich ein Drogenkrönchen auf

Thema: Alle Beiträge, Ausstellung, Kunst | Kommentare deaktiviert für Ausstellung von Knud Balandis in der „VitaMine“

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