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3. September 2025

„Klein Kurt und die Schildkröte Erna“ wieder am Staatstheater Braunschweig

Wünsche und Feisel – sie in Knallgelb, er in Himmelblau – stehen in einer Landschaft aus braunen Karton-Wolken, an deren Ränder bunte Lämpchen leuchten. „Es war einmal…“ sprechen sie ihr junges Publikum an – die Zauberformel, mit der jedes Märchen beginnt. Doch halt, es fehlt noch was! Die beiden holen sechs Musiker herbei, von denen jeder mit seinen Instrumenten ein eigenes Wolkenpodest erklimmt: Schlagzeug und Vibraphon, Klarinette und Fagott, Posaune, E-Piano, Kontrabass und Gitarre. Es wird angestimmt, und nun kann es losgehen: „Es war einmal – ein Stadtpark.“ Dort treffen sich jeden Morgen die Schildkröte Erna und Klein Kurt, der ihr von seinen Träumen erzählt. Doch heute lässt der sonst so pünktliche Klein Kurt auf sich warten. Sein Haus ist nämlich geschrumpft, er steckt darin fest und trägt es auf dem Rücken wie eine Schnecke – der Beginn eines ganz besonderen Tages, des Andersherumtags nämlich. Und der wird Klein Kurt, der mit Brille und zugeknöpftem Anzug sehr korrekt ausschaut, ganz schön aus seiner geschätzten Routine herauskatapultieren: „Meine Hände steck ich in Socken, haha, alles und alles ist verkehrt /meine Hose trag ich als Schal, haha, alles und alles ist verkehrt! /… / Es muss nicht immer alles gleich sein an jedem Tag / manchmal tut es ganz gut, wenn was auf dem Kopf steht.“

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Thema: Alle Beiträge, Musik/Theater/Tanz, Theater |

10. Juli 2022

„Theaterformen“: A Gathering in a better World

„Welcome to the Starship Biscuit!“ begrüßt „Touretteshero“ Jess Thom im Rollstuhl am Donnerstag Abend die Gäste im Weißen Saal des Staatstheaters. Der ist kaum wiederzuerkennen, hat doch die Künstlerin den festlichen Raum in das spaßige Raumschiff „Keks“ verwandelt, das sie sich während der Corona-Pandemie erträumt hat. Es ist auf der Reise in eine bessere Welt, und jeder Gast ist eingeladen, diese Reise mitzumachen und einen Weltraumanzug oder das eigene Logbuch als Kapitän oder Kapitänin zu gestalten. „Male, schreibe, träume! Wo bist Du gewesen? Wo bist Du jetzt? Wohin wirst Du gehen?“ heißt es in dem Malbuch. Zwischen Stellwänden, die Fensterschlitze mit Ausblicken in den Weltraum abbilden, findet sich der Kapitänsstuhl mit allerhand Knöpfen und Schaltern, ein Film von der Mannschaft des Raumschiffs auf dem Flug durch das All, und Bastelmaterial wie farbige Bänder und Klebstreifen, quietschbunte Textmarker, Glitterfolie und funkelnde Sterne, mit denen man einen weißen Anzug dekorieren oder farbige Papierlampions bemalen und beschriften kann. Das Publikum macht von diesen Angeboten gerne Gebrauch und ist eifrig am Werk. Auch einen Ruheraum gibt es, wo man in aufblasbaren Booten weich liegen und entspannen kann.

Thoms „Journey to a better World“ ist einer von drei Räumen im Großen Haus des Staatstheaters, die im Rahmen des Festivals „Theaterformen“ für dieses Wochenende zu Schauplätzen von Aktionen und Performances behinderter Künstlerinnen und Künstler werden. Deren Perspektive steht im Fokus der dreitägigen Veranstaltung, unter dem Titel „A Gathering in a better World“ (Eine Zusammenkunft in einer besseren Welt). Besser ist diese Welt, weil sie auf die Einschränkungen und Bedürfnisse Behinderter eingeht und diese in ihr von Randfiguren zu Akteuren und Gestaltern werden. Gemessen an diesem hohen Ziel, wirkt das sympathische kreative Spielfeld des Raumschiffs „Keks“ denn doch ein wenig kindlich, ja sogar naiv.

Gewichtiger erscheinen da Raum und Performance, die der Tänzer, Autor und Professor Edu O. zusammen mit anderen brasilianischen Künstlerinnen und Künstlern entwickelt hat. „Unermüdlich werden behinderte Menschen daran erinnert, dass sie in Abgründe geworfen wurden“, heißt es im Ankündigungstext zu dieser Gruppe.

Der Gang vor dem 1. Rang ist dunkel, nur wenig von farbigen Lichtern erhellt. Plötzlich erhebt sich Gesang. Eine lange Bahn weißes Papier wird ausgerollt, auf der sich die Behinderten der Gruppe nacheinander wie auf einer Art Laufsteg vorwärts bewegen. (Man kann auch an eine Brücke oder an Eis denken, das ein unheimlich-tiefes Wasser bedeckt.) Eine kleinwüchsige Frau tanzt teils ekstatisch, teils rollt sie seitwärts voran. Edu O. – seine Unterschenkel sind offenbar gelähmt – rutscht auf Knien die Bahn entlang. Am Ende wird er mit einer warmen Umarmung des Sängers empfangen, der ihn längere Zeit hält – ein zu Herzen gehender Moment, im Raum ist es ganz still geworden. Edu O. folgt eine Frau, die mit Kohle den Titel der Performance auf das Papier schreibt: „Nunca mais Abismos – Nie wieder Abgründe“.

In der Hausbar schließlich hat die Künstlerin und Tänzerin Alexandrina Hemsley mit hängenden Stoffen, einem an die Decke projizierten Sternenhimmel und dicken Kissen einen Wohlfühlraum geschaffen, weich und einhüllend wie ein Kokon. Hier lädt sie ein zu einer Sammlung von Tanzperformances, Filmen und Workshops, die ihre Arbeit der letzten zwei Jahre zusammenfasst. Diese Arbeit kreist um die Frage „Was bedeutet es, sich lebendig zu fühlen, sensibel für den eigenen Körper zu sein und zu Intimität zurückzufinden?“ Ein künstlerischer Film zeigt die Tanzperformance „Words collect in my Mouth: All is Fire and Flood“ (Worte sammeln sich in meinem Mund: Alles ist Feuer und Flut), die der heilenden Kraft des Wassers und der Gezeiten nachspürt. Man sieht zu, wie sich drei geschmeidig-biegsame schwarze Tänzerinnen, oft in Nahaufnahme und Zeitlupe, begegnen und umeinander wirbeln, dass die langen Zöpfe und weiten Kleider nur so fliegen. Das ist sehr schön anzusehen, doch würde man auch gern mehr erfahren über den therapeutischen Aspekt dieses Tanzens und Hemsleys Arbeit mit nichtprofessionellen Menschen.

Im vielfältigen Programm von Freitag bis Sonntag lassen sich lohnende Entdeckungen machen. Alle Angebote sind barrierefrei, mit Audiodeskription und Gebärdensprache. Ein detaillierter Plan aller Veranstaltungen ist im Theater erhältlich.

Alexandrina Hemsley (rechts) mit Übersetzerin

Thema: Alle Beiträge, Theater |

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