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Regine Nahrwold am 14. Juli 2013

Christian Boltanski: „Bewegt“ im Kunstmuseum Wolfsburg

Noch bis zum 21. Juli ist im Kunstmuseum Wolfsburg die Ausstellung „Christian Boltanski – Bewegt“ zu sehen. Die große Ausstellungshalle wird dominiert von den zwei Installationen „Menschlich“ von 1994 und – eigens für die Ausstellung entwickelt – „Geist(er)“. Die erste befindet sich in einem großen Kubus, der in die Halle hineingestellt wurde. In seinem Inneren trübes Licht, eine düstere Atmosphäre. Im Halbdunkel nimmt man über tausend Schwarzweiß-Aufnahmen wahr, die dicht an dicht die vier Wände völlig bedecken, überwiegend verschwommene Gesichter, die aus Alben und anonymen Fotos heraus vergrößert wurden. Wer sind all diese Menschen? Woher stammen sie? Welches Schicksal haben sie? Leben sie noch? Wie alt mögen sie jetzt sein?

Unwillkürlich denkt man an Tote, an den Holocaust, wähnt sich in einer Art von Memorialraum. In diese Richtung lenkt Boltanski, dessen Themen Erinnerung, Vergänglichkeit und fiktive Biographien sind, durchaus die Assoziationen, indem er zwischen die Portraits immer mal wieder Gruppenfotos streut. Auf ihnen sind Details zu erkennen, die einen Zeitbezug herstellen, der den Gesichtern abgeht: modische Kleidung und Frisuren, eine Wohnungseinrichtung, hier eine Uniform, dort ein Badeanzug. Und schon beginnt man, Geschichten zu spinnen…

Die zweite Installation „Geist(er)“ bildet zu dem dunklen, düsteren Kubus einen lichten, heiteren Gegenpol. 190 Fotos aus „Menschlich“ hat Boltanski für diese Arbeit ausgesucht und ganz blass und zart auf transparente rechteckige Tücher drucken lassen. An einer langen, automatisch bewegten Schnur, die langsam den ganzen Raum durchzieht, hängen sie von der Decke herab. Steht man im Erdgeschoss, blickt man zu diesem Reigen hinauf, im ersten Stock hat man ihn vor sich. Vom Lufthauch sanft bewegt schweben die Bilder vorüber, friedlich wie Wolken. Ihnen zuzusehen hatte eine meditative Qualität; ich hatte das Gefühl, einzutauchen in einen stillen Strom derer, die schon vor mir waren und noch nach mir kommen werden…

In Boltanskis eigenen Worten: „Und da unser Geist von unseren Vorfahren kommt, bin ich mir sicher, dass es in uns noch all die Toten gibt, die vor uns unter anderen Bedingungen existierten.“

Thema: Ausstellung, Kunst
Die permanente Adresse dieses Artikels ist mit dem Titel verlinkt.

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